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Kaffeekränzchen und Strohsterne: Nichts für die „jungen Alten“

13.09.2018

Kaffeekränzchen und Strohsterne: Nichts für die „jungen Alten“

13.09.2018

Kaffeekränzchen und Strohsterne: Nichts für die „jungen Alten“

13.09.2018

Naspa

2018-09-13-Alterspubertät-1.jpg (14.09.2018 09:54)

Vor einigen Jahren wurde Professor Bernhard Meyer von einer Bürgermeisterin gefragt, warum die Seniorenangebote ihrer Stadt seiner Meinung nach immer weniger genutzt würden. Meyer hatte eine Vermutung: Die Generation der „jungen Alten“ ist körperlich und geistig fitter als alle Generationen in diesem Alter vor ihr. Da lag es nahe, dass sie sich von Begriffen wie „Senior“ oder „Rentner“, der damit verbundenen Vorstellung von hilfsbedürftigen Greisen und den entsprechenden Angeboten gar nicht angesprochen fühlten. Meyer führte eine Studie durch, in der er seine Vermutung bestätigt fand.

Sein Fazit: Kaffeekränzchen und Strohsterne sind nichts für die“ jungen Alten“, sie gehen an ihrem Bedarf vorbei. Im Wiesbadener Stammhaus der Nassauischen Sparkasse (Naspa) stellte Meyer seine Erkenntnisse 40 kommunalen Vertretern - darunter sechs Bürgermeistern - vor, die der Einladung von Naspa-Vorstandsmitglied Bertram Theilacker zu Vortrag und Diskussion gefolgt waren. 

„Als wir noch jung waren, konnten wir alte Leute ganz deutlich erkennen. Die trugen wahlweise weiße Haare oder Glatze, Kittelschürze oder Dutt. Die saßen in Schaukelstühlen, häkelten oder rauchten Pfeife“, erinnerte sich Theilacker. Er räumte ein, dass dieses Bild schon damals klischeebehaftet gewesen sein könnte und fuhr fort: „Diese älteren oder alten Menschen haben vielleicht gerne Strohsterne gebastelt und sich bestimmt auch gerne zum Kaffeekränzchen getroffen. Nur: Heute tun sie das nicht mehr. Vielen öffentlichen Angeboten für Senioren gehen mittlerweile die Besucher aus.“

Kein Wunder, so Meyer, diese Menschen befänden sich in der „Alterspubertät“: „In dieser Phase setzen die Menschen ihr bisheriges Leben fort, nur sind sie nicht mehr berufstätig. Sie sind fit am Computer und in den sozialen Netzwerken unterwegs. Sie reisen, treiben Sport, bilden sich weiter und pflegen soziale Kontakte, vorzugsweise in einem Verein. Angebote, die das Etikett  „für Senioren“ oder „für Ältere“ tragen, schrecken sie eher ab“, so der Professor, der dann seine Alternativen zu Kaffeekränzchen und Strohsterne vorstellte.

In der anschließenden Diskussion stellte ein Zuhörer die Frage, ob das Renteneintrittsalter nicht auf 75 Jahre angehoben werden sollte. Meyer meinte, dass es jedem ermöglicht werden sollte, länger zu arbeiten, wenn er dies möchte. Entscheidend sei die Autonomie: „Sie entscheiden, nicht die anderen.“ Erwachsene blieben Erwachsene, sie müssten nicht bevormundet werden. Dabei sei das Selbstbild nicht das Problem. Menschen im Ruhestand werde aber das gesellschaftliche Etikett „alt“ angeheftet. Das entspreche nicht mehr den heutigen Verhältnissen.

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