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Rohstoffinvestments: Interessante Beimischung im Depot!?

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Aktuell scheint das Interesse an Rohstoffinvestments bei Anlegern wieder zu wachsen. Ob es an den steigenden Preisen für Kupfer, Holz, Öl und Co., an der Suche nach Anlagealternativen im andauernden Niedrigzinsumfeld oder an der Sorge des Geldwertverlustes aufgrund der inflationären Tendenzen liegt, lässt sich nicht genau belegen. Unbestritten ist jedoch, dass Rohstoffinvestments zu den eher risikobewussten Asset-Klassen zählen und ein gewisses Know-how erfordern. In diesem Dossier beleuchten wir, wie Sie mit Rohstoffen Ihr Portfolio diversifizieren können.

Rohstoffe sind begehrt

Vor allem in Industrienationen wie China und Indien ist die Nachfrage an Rohstoffen gestiegen. Grund dafür ist der ökonomische Wandel der beiden asiatischen Großmächte. Weitere Entwicklungen wie globale Bevölkerungszuwächse, wachsende Güterproduktionen sowie der Ausbau infrastruktureller Maßnahmen ziehen an und damit auch der Energieverbrauch. Hierfür werden bspw. Industriemetalle wie Nickel, Aluminium, Zink oder Kupfer gebraucht. Nicht zuletzt führen auch technologische Fortschritte zu einem veränderten Nachfrageverhalten. Aktuell sind mit der Erholung der Weltwirtschaft Rohstoffe auf der ganzen Welt stark nachgefragt bei gleichzeitig begrenztem Angebot. Dies treibt die Rohstoffpreise in die Höhe.

„Ein Investment in Rohstoffe wie Industriemetalle, Mineralien oder Energien kann unterschiedlich gestaltet werden. Vor allem Edelmetalle in Form von Barren oder Münzen können praktisch erworben und selbst verwahrt werden. Man kann aber auch auf Diversifikation im eigenen Portfolio setzen und profitiert von den Potenzialen der jeweils gewählten Anlageform. Gleichzeitig muss man erwähnen, dass Rohstoffinvestments konjunktursensitiv sind und sehr volatil sein können. Kurz gesagt: Rohstoffinvestments bieten Anlegern reizvolle Chancen, doch auch die Risiken sollten berücksichtigt werden“, erklärt Stefan Wagner, Leiter Private Banking der Region Wiesbaden.

Rohstoffe im Depot

Das Spektrum an Rohstoffen ist sehr breit. Im Allgemeinen werden sie in fünf Segmente eingeteilt: Edelmetalle (z. B. Gold, Silber, Platin), Energie (z. B. Erdöl, Erdgas, Kohle), Industrie- oder Basismetalle (Stahl, Kupfer, Zink u. a.), Mineralien (Phosphat, Schwefel usw.), Agrarressourcen oder -rohstoffe (z. B. Getreide, Kaffee, Fleisch). Insgesamt gibt es knapp 40 Industrierohstoffe. Mit Ausnahme von Edelmetallen wird in Rohstoffe meist indirekt investiert.

Die „handelsüblichen“ Investitionssummen von privaten Anlegern für das eigene Portfolio sind im Gegensatz zu großen Unternehmen, die typischerweise in sehr großen Mengen handeln, eher gering. In der Regel hat man als privater Anleger auch nicht den Platz für Öltanks oder Getreidesilos, geschweige denn, dass man Transport- oder Lagerkosten dafür übernehmen möchte. Anleger können mit ausgewählten Anlageformen und überschaubarem Investment an den Rohstoff-Wertschöpfungsketten partizipieren.

Rohstoffinvestments

Im Folgenden werfen wir auszugsweise einen Blick auf Investitionsmöglichkeiten im Rohstoffsegment.

Rohstoffzertifikate und ETCs
Es handelt sich bei diesen Anlageformen um Schuldverschreibungen. Diese können einem gewissen Emittentenrisiko unterliegen. Zertifikate können unterschiedlich ausgestaltet sein; so gibt es Indexzertifikate, Open-End-Zertifikate oder auch Zertifikate, die an einzelne Basiswerte – also in dem Fall an einen Rohstoff – gekoppelt sind. Darüber hinaus kann auf steigende oder auf fallende Preise gewettet werden. ETCs (Exchange Traded Commodities) sind unbefristete Schuldverschreibungen und können mit einem Rohstoff wie bspw. Gold oder Silber physisch hinterlegt, d. h. besichert werden. Dies könnte das Ausfallrisiko ggf. abmildern.

Rohstofffonds
Strategisch investieren Rohstofffonds meist, über abgeleitete Finanzinstrumente (Derivate) indirekt in ausgewählte Rohstoffe, um so an den Entwicklungen der jeweiligen internationalen Rohstoff- und Warenterminmärkte teilzuhaben. Den Derivaten liegen dabei nicht die Rohstoffe direkt, sondern oftmals Rohstoffindizes zugrunde. So kann in die Bereiche Energie, Landwirtschaft (außer Grundnahrungsmitteln) sowie Industrie- und Edelmetalle investiert werden. Teile des Fondvermögens können unter Umständen auch in Geldmarkt- und Rentenpapiere angelegt werden.

Aktien- und Aktienfonds
Aktieninvestments im Rohstoffsektor eignen sich ebenfalls, um indirekt an den Preisentwicklungen von Öl und Co. teilhaben zu können. Mit Aktien kann man direkt in das Unternehmen investieren, welches an dem Verkauf, der Förderung oder der Verarbeitung von Rohstoffen partizipiert. Man beteiligt sich quasi an der Wertschöpfungskette des Unternehmens. Klassische Beispiele sind Aktien großer Mineralölgesellschaften, von Goldminenbetreibern oder von Energielieferanten. Aktienfonds können ein breites Anlageuniversum in Form eines Sondervermögens abbilden und unterschiedliche Branchen, Themen oder Länder beinhalten.

Chancen und Risiken

Neben den möglichen Chancen sollten definitiv auch die Risiken der verschiedenen Anlageformen berücksichtigt werden. Wir haben nachfolgend ein paar verkürzt zusammengestellt. Ihr Private Banking-Berater wird diese mit Ihnen im persönlichen Gespräch detailliert und spezifiziert für Ihre Anlageart erörtern.

Wesentliche Chance

  • An wirtschaftlichem Wachstum und daraus resultierender wachsender Rohstoffnachfrage kann partizipiert werden.
  • Währungs-Chancen der Rohstoffmärkte.
  • Eine Streuung der Zielinvestitionen über verschiedene Rohstoffmärkte kann Risiken im Vergleich zu einer Direktanlage verringern.
  • Partizipation an positiven Entwicklungen von Unternehmen aus der Rohstoff- und Energiebranche.

Wesentliche Risiken

  • Sinkende Rohstoffpreise an den Rohstoffmärkten und Terminbörsen sowie Kursschwankungen der Handelswährungen können Preise negativ beeinflussen.
  • Eine Verschlechterung der Entwicklung der Weltwirtschaft oder ein zeitweises Überangebot an Rohstoffen kann zu Rückgängen der Preise führen.
  • Wird in Rohstoffe über Derivate investiert, kommen weitere – vom eigentlichen Rohstoffpreis unabhängige – preisbeeinflussende Faktoren hinzu (u. a. Contango, dies ist der Fall, wenn der Terminkurs des Termingeschäftes über dem Kassapreis liegt, bzw. Backwardation, dies ist der Fall, wenn der Terminkurs des Termingeschäftes unter dem Kassapreis liegt).
  • Da Rohstoffe meistens in Dollar notiert werden, besteht ein Währungsrisiko.
  • Möglicher Totalverlust.

Fazit: Mit Rohstoffinvestments kann diversifiziert werden

Für eine Beimischung im Portfolio kann sprechen, dass Rohstoffpreise in der Regel mit der Inflation steigen oder diese sogar unter Umständen aktiv beeinflusst – Rohstoffinvestments können also einen gewissen Inflationsschutz bieten. Da Rohstoffe oft in Schwellenländern abgebaut werden, können auch gewisse politische Risiken auftreten und die Kurse bzw. Preise beeinflussen. Unter Berücksichtigung der Chancen und Risiken können Rohstoffinvestments grundsätzlich zur Diversifikation und Risikostreuung gegenüber einzelnen Investments beitragen. Diese sollten jedoch nur einen gewissen Teil eines strategisch ausgerichteten Portfolios ausmachen. Wie hoch dieser Anteil bezogen auf das Gesamtvermögen sein sollte, bespricht Ihr Private Banking-Berater individuell mit Ihnen.

Da Rohstoffinvestments zu den weniger stakt etablierten Anlageformen zählen, empfehlen wir, sich unbedingt ausreichend zu informieren. Ihre Private Banking-Beraterin und Ihr Private Banking-Berater unterstützen Sie dabei, beantworten Ihre Fragen und schauen sich mit Ihnen zusammen mögliche Investitionsmöglichkeiten mit einem 360°-Rundumblick auf Ihr Gesamtvermögen, Ihre Wünsche und Ziele sowie Ihre Risikobereitschaft genau an.

Disclaimer:
Die vorstehenden Angaben und die Darstellungen stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Die Informationen stellen weder ein Angebot noch eine direkte oder indirekte Empfehlung für den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar und ersetzen nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Bei Bedarf setzen Sie sich deshalb bitte mit Ihrem zuständigen Berater in Verbindung. Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Marketingmitteilung i. S. d. WpHG. Die hier enthaltenen Aussagen geben unsere aktuelle Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung wieder. Diese kann sich jederzeit ohne Ankündigung ändern.

Foto: momius/adobestock.com

30.12.2021

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