Hauptnavigation

Vermögensanlage

Zurück zu den Dossiers

Sicherheit

„Sechs Billionen Euro – Das Vermögen der Deutschen erreicht neuen Rekord“, titelte das Handelsblatt Anfang des Jahres. Liquide und risikoarme Anlagen bleiben dabei des Deutschen Liebling, ermittelte die Deutsche Bundesbank im April 2019.* Die Deutschen werden also trotz andauernder Niedrigzinsphase immer vermögender. Und: Dabei setzen sie am liebsten auf „Sicherheit“ – doch was genau heißt es eigentlich heutzutage, ‚Geld sicher anzulegen‘?

„Das Ziel vieler Menschen hierbei ist, das Vermögen und die Liquidität für eine möglichst lange Zeit zu bewahren und es im Idealfall über mehrere Generationen hinweg zu erhalten“, berichtet Daniel Heuchele, Leiter Private Banking der Region Frankfurt, aus langjähriger Erfahrung. Bezüglich der Ersparnisbildung macht Top-Verdienern und Vermögenden vor allem die anhaltende Niedrigzinsphase und die politische Lage Sorge, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband in seiner letzten Umfrage des Vermögensbarometers** feststellte. „Letztlich geht es unseren Kunden eher darum, den erarbeiteten und gewohnten Lebensstandard im Hier und Jetzt, aber auch für die Zukunft beizubehalten, eher noch als eine maximale Vermögensvermehrung zu erreichen“, ergänzt Heuchele.

Dem realen Geldwertverlust entgegenwirken
Ob kleines oder großes Vermögen, der reale Geldwertverlust macht vor keiner Summe halt. Gab es etwa vor 15 Jahren noch 4 Prozent Zinsen auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten, so liegen diese mittlerweile bei 0 Prozent oder sogar im negativen Bereich (sog. Negativzinsen). Zieht man hiervon nun die Inflation und Steuern ab, verbleibt eine negative Rendite. Wenn das Vermögen in einem Jahr noch genauso viel „wert“ sein soll wie heute, muss also mindestens die Inflation ausgeglichen werden. Trotz dieses Wissens: In der Beliebtheitsskala der Deutschen stehen nach wie vor Bargeld, Giro- oder Tagesgeldkonten an der Spitze. Oftmals handelt es sich jedoch um hohe Geldbestände, welche nicht tagtäglich abrufbar sein müssten. Als Grund wird das traditionell verankerte Sicherheitsdenken vermutet – in Notsituationen kann das Geld schnell umgeschichtet werden. Das Thema Sicherheit bleibt also des Deutschen liebstes Kind. Die Frage danach, was genau unter Sicherheit zu verstehen ist, muss dennoch jeder für sich beantworten.

„Um die Inflation oder den Geldwertverlust des angelegten Vermögens auszugleichen, sollten Anlagen etwa drei Prozent Rendite pro Jahr erzielen. Diese errechnet sich aus dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank mit zwei Prozent und der Abgeltungssteuer von 25 Prozent sowie dem Solidaritätszuschlag auf steuerpflichtige Erträge. Heute drei Prozent Rendite zu erreichen, setzt jedoch eine gewisse Risikobereitschaft voraus“, erklärt Daniel Heuchele. Durchweg konservativ ausgerichtete Anleger sollten sich dessen bewusst sein.

Mit breiter Streuung das Vermögen „sichern“?
Auf der einen Seite das Vermögen bewahren, auf der anderen Seite Rendite erwirtschaften – das erfordert eine clevere und vor allem eine auf das jeweilige Risiko- und Anlegerprofil zugeschnittene Vermögensstrategie. Wichtig ist dabei, dass das Gesamtvermögen über verschiedene Anlageklassen hinweg und möglichst auch innerhalb der einzelnen Assets eine Streuung aufweist. Die Experten der Naspa raten Private Banking-Kunden in der Regel zu einer breiten Streuung des Portfolios über diese sieben Anlageklassen: Aktien, Renten, Immobilien, Liquidität, Rohstoffe, Alternative Investments sowie weitere Vermögenswerte, zu denen beispielsweise auch privates Beteiligungskapital gehört. Daniel Heuchele: „Eine allgemein gültige Anlagestrategie für jedermann gibt es allerdings nicht. Denn zu individuell sind die einzelnen Risikoprofile und Anlageziele unserer Kunden.“ Lesen Sie hierzu auch unser Dossier „Investmentstrategien“.

Zielkonflikte der Vermögensanlage
Ein Klassiker, welcher sich nach wie vor in der Bewertung von Risiko und Rendite bei Vermögensanlagen bewährt hat, ist das magische Dreieck der Geldanlage: Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.

Die Grundaussage ist ebenso einfach wie verständlich: Diese drei Kriterien konkurrieren miteinander. Wie sie im Einzelnen gewichtet werden sollen, hängt dann wieder vom persönlichen Risikoprofil ab, z. B. „Sicherheit ist mir wichtiger als Rendite“, „Rendite und Sicherheit sollen ausgewogen sein“ oder „für eine hohe Renditechance gehe ich gerne ein höheres Risiko ein“. Bei Anlageentscheidungen müssen also Prioritäten gesetzt werden. Denn alle Ziele des Dreiecks qualitativ zu erreichen wird nicht gelingen.

Die passende Vermögensstruktur finden
„Als Erstes ermitteln wir über alle Institutsgrenzen hinweg die aktuelle Vermögensstruktur unserer Kunden. Anhand von Fragen zu Risikotragfähigkeit und -bereitschaft wird das Anlegerprofil ermittelt. Basierend auf diesen Schritten wird die Vermögensstruktur individuell optimiert. Darüber hinaus betrachten wir die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf das Gesamtvermögen und die Liquiditätsstruktur.

Sofern gewünscht, berücksichtigen wir auch Vorstellungen zur Vermögensübertragung an nachfolgende Generationen. So entsteht ein individueller und strategisch ausgerichteter Finanzplan, den wir gemeinsam mit unseren Kunden umsetzen und begleiten“, so Daniel Heuchele.

Quellen:
*Deutsche Bundesbank: Die deutsche Wirtschaft auf einen Blick, Grafik „Geldvermögen und Verschuldung der privaten Haushalte“ vom 2. Apr. 2019; Abruf 4/2019
**Finanzgruppe Deutscher Sparkassen- und Giroverband: Vermögensbarometer 2018; Abruf 04/2019; dsgv.de/sparkassen-finanzgruppe/publikationen/vermoegensbarometer.html (S.8/9)

01.07.2019

Nehmen Sie jetzt Kontakt zu unseren Private Banking-Beratern auf oder vereinbaren Sie direkt einen Beratungstermin.

 Cookie Branding
i