Die Währungshüter halten weiterhin an den niedrigen Zinsen fest und eine Zinswende ist auch auf längere Sicht nicht absehbar. So oder so: Seit gut 10 Jahren erleben Anleger eine Phase, die verunsichert. Und die Frage nach attraktiven Investments ist längst gestellt. Eine mögliche Alternative stellen wir Ihnen in diesem Dossier vor: Zertifikate.
Eines vorweg: Gerade in anhaltenden Niedrigzinsphasen und in Zeiten negativer Zinsen gewinnt ein ausgewogen diversifiziertes Portfolio immer mehr an Bedeutung. Wertpapieralternativen, die zur aktuellen Marktsituation passen, gibt es. Produkte, die sich in jeder Zins- und Kapitalmarktsituation positiv entwickeln – die gibt es jedoch nicht. Dennoch kann der Blick über den Tellerrand hinaus lohnenswert sein – gerade wenn man höhere Renditevorstellungen hat. Die aktuelle Realität ist: ohne Risiko keine Rendite. Der reale Geldwertverlust bei Liquiditätskonten und auch bei vielen Rentenpapieren schmälert so manche Gesamtvermögensrendite deutlich.
Zertifikate gehören zu den Investments, die ein Wertpapierdepot konstruktiv ergänzen und Renditechancen bieten können. Es gilt jedoch, genau hinzuschauen und sich aller Chancen und Risiken bewusst zu sein. Da das Angebot unterschiedlicher Produkte immens ist, kann eine sorgfältige und qualifizierte Beratung durchaus sinnvoll sein.
„Bei Zertifikaten handelt es sich um Schuldverschreibungen eines Emittenten. Da bei einem Ausfall des Emittenten der Totalverlust drohen kann, sollten Anleger daher auf die Bonität des jeweiligen Anbieters achten“, erklärt Stefanie van den Breul, Leiterin Private Banking der Region Main-Taunus. Die Rückzahlung richtet sich nach der Wertentwicklung bestimmter Basiswerte wie Aktien, Indizes oder anderer Vermögenswerte. „Der Kapitalmarkt hält verschiedenste Arten und Ausprägungen parat: von Bonus-Zertifikaten über Discount- oder Express-Zertifikate – unterlegt mit Gold, Öl, Indizes oder anderen Basiswerten. Je nach Zertifikat kann der Anleger nicht nur auf steigende, sondern auch auf seitwärts laufende oder sinkende Kurse setzen“, ergänzt Stefanie van den Breul.
Gemessen am Marktvolumen erfreuen sich gerade Express-Zertifikate und Aktienanleihen einer gewissen Beliebtheit.* Grund genug, diese beiden genauer zu betrachten.
Ein Express-Zertifikat ist an die Wertentwicklung eines Basiswertes (in der Regel eine Aktie, ein Aktienkorb oder ein Index) gekoppelt. Es hat eine festgelegte Laufzeit, die jedoch unter bestimmten Bedingungen vorzeitig beendet werden kann (daher der abgeleitete Name „Express“).
So könnte eine mögliche Ausgestaltung eines Express-Zertifikats aussehen: Eine vorzeitige Rückzahlung erfolgt, wenn der Kurs des Basiswertes an einem der (meist jährlichen) Bewertungstage auf oder über einer definierten Tilgungsschwelle liegt. Ist dies nicht der Fall, läuft das Zertifikat weiter und die Überprüfung findet am nächsten Stichtag erneut statt. Wird beispielsweise zum Ende der Laufzeit eine definierte Barriere am Bewertungstag unterschritten, partizipiert das Zertifikat 1:1 an der Wertentwicklung des Basiswertes, es kommt zum Verlust.
Bei einer vorzeitigen Rückzahlung wird das anfängliche Kapital, z. B. 100,– € je Zertifikat, und der angegebene Zinsbetrag gezahlt. Dies ist auch der Fall, wenn der Basiswert am Laufzeitende auf oder über der Barriere liegt.
Mögliche Chancen:
Mögliche Risiken:
Tipp: Express-Zertifikate sind dann zu empfehlen, wenn der Anleger eine leicht fallende, seitwärts tendierende oder moderat steigende Entwicklung des Basiswertes erwartet.
Eine Aktienanleihe ist eine Inhaberschuldverschreibung, bezogen auf einen bestimmten Basiswert (beispielsweise eine Aktie) mit einer festen Laufzeit. Jedes Jahr erhält der Anleger eine Zinszahlung (Kupon). Die Zinszahlung erfolgt in jedem Fall – unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes.
Die Entwicklung des Basiswertes beeinflusst allerdings die Rückzahlung der Aktienanleihe am Fälligkeitstag:
Mögliche Chancen:
Mögliche Risiken:
Tipp: Aktienanleihen sind eine empfehlenswerte Ergänzung oder Alternative im Portfolio, wenn der Anleger eher eine seitwärts gerichtete bzw. leicht steigende Wertentwicklung erwartet.
„Da die Anzahl der Anlagezertifikate schwer überschaubar ist, ist es ratsam, sich zunächst genau zu informieren. Wichtig ist, dass Sie als Anleger Produkte kaufen, die Sie verstehen und die zu Ihrem Chance-Risiko-Profil passen“, rät Stefanie van den Breul. Ein prüfender Blick auf den Emittenten des Zertifikats ist ebenfalls geboten. Ihre persönliche Private Banking-Beraterin oder persönlicher -Berater unterstützt Sie gerne bei der Optimierung Ihres Vermögens.
*Deutscher Derivateverband: Marktvolumen, derivateverband.de/DEU/Statistiken/Marktvolumen, Abruf 03/2021
01.04.2021
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