Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 22.10.2025

zwei kleine silberne Figuren, ein Bär und ein Stier

Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 22.10.2025

Konjunktur

Europa

  • Die Wachstumsprognosen für das BIP der Eurozone liegen für 2025 und 2026 bei 1% bis leicht über 1%.
  • Die aufgrund der US-Zölle mit der EU bestehenden Handelsbeschränkungen wirken sich negativ auf die Industrie aus.
  • Die Industrieproduktion im Euroraum fiel im August um 1,2% und schwächt sich damit weiter ab.
  • Die Stimmung der europäischen Unternehmen bleibt verhalten optimistisch und zeigt ein schwaches Wachstum an.
  • Eine Überwindung der Regierungskrise in Frankreich würde sich positiv auf die Wirtschaft der Eurozone auswirken.

USA

  • Wegen des Shutdowns fehlen wichtige Wirtschaftsdaten. Die Konjunkturlage ist somit nur eingeschränkt zu beurteilen.
  • Laut einer Umfrage bewerten US-Verbraucher ihre Lage besser und ihre Aussichten etwas skeptischer als im Vormonat.
  • Das neue Steuer- und Ausgabengesetz „One Big Beautiful Bill Act“ wird sich positiv auf die US-Wirtschaft auswirken.
  • Die Stimmung in den US-Firmen aus dem Dienstleistungssektor hat sich deutlich eingetrübt.
  • Die aktuell verfügbaren Fundamentaldaten deuten auf eine Abschwächung des US-Konjunkturwachstums hin.

Notenbankpolitik (Zinsentwicklung)

EZB

  • Die Inflation in der Eurozone stieg im September leicht auf 2,2% und befindet sich damit aber noch im EZB-Zielbereich.
  • Die Regierungskrise in Frankreich erschwert die Eindämmung der Staatsverschuldung und setzt die EZB unter Druck.
  • Laut EZB birgt das schwankungsanfällige globale handelspolitische Umfeld sowohl Aufwärts- als auch Abwärtsrisiken.
  • EZB-Präsidentin Lagarde sieht die Risiken für die Inflation begrenzt und nannte das aktuelle Zinsniveau angemessen.
  • Trotz des schwachen Konjunkturverlaufs rechnen die Analysten nicht mehr mit einer Leitzinssenkung im laufenden Jahr.

Fed

  • Nach den Protokollen der letzten Sitzung gehen die Vorstellungen der Fed-Mitglieder zum Zinskurs weit auseinander.
  • Die Anzeichen einer Abschwächung der US-Wirtschaft sprechen für eine Lockerung der Geldpolitik durch die Fed.
  • Die durch den US-Präsidenten umgesetzten Steuersenkungen sowie seine Zollpolitik sorgen jedoch für Inflationsrisiken.
  • Die Verbraucherpreise stiegen im August leicht auf 2,9 % an, während die Kernrate bei 3,1 % verharrte.
  • Ökonomen erwarten trotz der gestiegenen Inflationsrate noch zwei Fed-Leitzinssenkungen im Oktober und Dezember.

Anlageklassen    

Renten

  • Die umfangreichen Investitionsprogramme der Bundesregierung werden das Angebot an Bundesanleihen erhöhen.
  • Die Emissionen von Unternehmensanleihen stoßen auf eine hohe Nachfrage. Die Renditen bleiben jedoch attraktiv.
  • Mit der Fed-Zinssenkung im September konnte auch der Euro-Rentenmarkt durch steigende Kurse leicht profitieren.
  • Wegen steigender Staatsschulden in der Eurozone sollten die Kurse der Staatsanleihen zukünftig unter Druck bleiben.
  • Mit fallenden Zinsen bei kurzen Laufzeiten ist aufgrund der abwartenden Haltung der EZB vorerst nicht zu rechnen.

Fazit: Der zukünftig zu erwartende hohe staatliche Finanzierungsbedarf wird zu einer starken Zunahme des Ange- botes von Anleihen führen. Wegen der bestehenden Renditevorteile und einer stabilen Wirtschaftsentwicklung bleiben Unternehmensanleihen, insbesondere mit Investmentgrade-Rating, interessant.

Aktien

  • Die verbesserte Aussicht auf weitere Zinssenkungen der Fed wird die Aktienmärkte unterstützen.
  • Die hohen Kurse der Aktienindizes stehen derzeit nicht mit den schwachen Konjunkturprognosen im Einklang.
  • Die Entwicklung der Gewinnschätzungen für europäische Aktien zeigt weiterhin eine negative Tendenz.
  • Mit den hohen Kursen bleiben die Bewertungen der Aktienmärkte überdurchschnittlich und damit relativ teuer.
  • Die beginnende Quartalberichtssaison wird zeigen, ob sich die bisher positive Gewinndynamik der US-Aktien fortsetzt.

Fazit: Aufgrund der hohen Bewertungen der führenden Indizes in den USA und Europa ist bereits ein starkes Gewinnwachstum der Unternehmen eingepreist. Die beginnende Quartalsberichtsaison wird nun zeigen, ob diese Einschätzung gerechtfertigt oder überzogen ist. Das Risiko einer Kurskorrektur ist nach wie vor vorhanden.

Rohstoffe

  • Die erhöhten Förderquoten der OPEC sowie eine geringe globale Nachfrage setzen den Ölpreis unter Druck.
  • Durch die Verschärfung des Handelsstreits (USA / China) sind die Preise der Industriemetalle zuletzt gestiegen.
  • Wegen der Unsicherheiten in der US-Handelspolitik und dem schwachen USD setzt der Goldpreis seinen Höhenflug fort.

Fazit: Mit der erhöhten Unsicherheit an den Finanzmärkten bleibt die Funktion des Goldes als "sicherer Hafen" trotz der Preis-Rally erhalten. Der Ölpreis ist durch den aktuellen Angebotsüberschuss weiterhin unter Druck. Die Export- begrenzung von Industriemetallen durch China hatte zuletzt an den Börsen zu steigenden Kursen geführt.

 

Immobilien 

  • Wohnimmobilien: Die hohe Nachfrage in Ballungsräumen und eine niedrige Neubau-Fertigstellung stützen die Preise.
  • Die Situation bei Büroimmobilien bleibt angespannt. Lediglich Top-Lagen profitieren von einer guten Mieternachfrage.
  • Der Immobilienmarkt hat sich stabilisiert. Somit ist zukünftig wieder von einer soliden Ertragsentwicklung auszugehen.

Fazit: Nach den in 2024 gestiegenen Transaktionen scheint der Immobilienmarkt seine Bodenbildung vollendet zu haben. Die erfolgten Zinssenkungen der EZB haben zudem unterstützt. Offene Immobilienfonds sind als solide Sachwerte in Zeiten volatiler Finanzmärkte trotz relativ niedriger Renditen ein Stabilitätsfaktor im Anlageportfolio.

Legende für die andernorts eingesetzten Pfeilsymbole; "stark negativ" - ein senkrecht nach unten zeigender roter Pfeil, "negativ" - ein nach rechts unten zeigender roter Pfeil, "neutral" - ein nach rechts zeigender gelber Pfeil, "positiv" - ein nach rechts oben zeigender grüner Pfeil, "stark positiv" - ein senkrecht nach oben zeigender grüner Pfeil

Disclaimer
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffene Angaben dienen der Information.

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