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Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 19.08.2024

Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 19.08.2024

Konjunktur

Europa

  • Die Wirtschaftsentwicklung der Eurozone bleibt schwach. Das BIP stieg in Q2 um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal.
  • Die Stimmungsindikatoren der Firmen der Eurozone geben weiter nach und zeigen ein geringes Wachstum an.
  • Nach dem Anstieg im Mai sanken die Einzelhandelsumsätze des Euroraums im Juni um 0,3 % im Jahresvergleich.
  • Die Industrieproduktion im Euroraum enttäuschte mit einem Rückgang im Juni von 0,1 % gegenüber Mai.
  • Die erwartete Lockerung der EZB-Geldpolitik im September dürfte die Konjunktur der Eurozone unterstützen.

USA

  • Die Stimmung in den US-Unternehmen ist weiterhin gedämpft und deutet auf ein geringes Wachstum hin.
  • Der Arbeitsmarktbericht blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück und löste Rezessionsängste aus.
  • Für Erleichterung sorgten jedoch die zuletzt deutlich fallenden US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung.
  • Im zweiten Quartal stieg das US-BIP mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,8 % stärker als erwartet.
  • Der bisher robuste Konjunkturverlauf schwächte sich ab. Eine Rezession zeichnet sich vorerst jedoch nicht ab.

Notenbankpolitik (Zinsentwicklung)

EZB

  • Im Euroraum sind die Erzeugerpreise stärker gestiegen als erwartet und signalisieren anhaltenden Inflationsdruck.
  • Einer Phase stark rückläufiger Teuerungsraten folgten seit einiger Zeit kaum mehr weitere Verbesserungen.
  • EZB Direktorin Schnabel sieht das Risiko des Reallohnwachstums als Reflex auf das sinkende Arbeitskräfteangebot.
  • Laut EZB Chefin Christine Lagarde ist die Zinsentscheidung im September „weithin offen“.
  • Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Leitzinssenkung von 0,25 % wird an den Finanzmärkten als hoch eingestuft.

Fed

  • Die zuletzt schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt sprechen für eine Leitzinssenkung der Fed im September.
  • Auch die Inflationsrate eröffnet der Fed Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik, denn sie fiel im Juli auf 2,9%.
  • Die US-Notenbanker möchten jedoch einen zu frühen Zinsschritt vermeiden und noch weitere Daten bewerten.
  • Angesichts der gefallenen Inflationsrate rechnen Analysten bereits mit einer Leitzinssenkung in Höhe von 0,5%.

Anlageklassen    

Renten

  • Die jüngsten Zinsspekulationen aufgrund der aufkommenden Rezessionssorgen in den USA scheinen überzogen.
  • Nach den Kursanstiegen, insbesondere bei bonitätsstarken Anleihen, hat eine Gegenbewegung eingesetzt.
  • Mit den erwarteten EZB-Zinssenkungen wird die derzeit inverse Zinsstruktur im Euroraum horizontaler werden.
  • Die Attraktivität von Unternehmensanleihen hat sich gegenüber Anleihen mit einem Top-Rating verbessert.
  • Mit Rückgang der Euro-Inflationsrate auf 2,6% ist eine deutlich positive Realverzinsung bei Renten erzielbar.

Fazit: Mit der zu erwartenden Fortsetzung der Lockerung der EZB-Geldpolitik werden die Renditen bei kurzen Laufzeiten weiter fallen. Sollten sich die Risiken einer Rezession sowie der Ausweitung des Nahostkonfliktes weiter verschärfen, könnte zudem die Nachfrage nach sicheren Rentenwerten steigen.

Aktien

  • Der US-Index S&P 500 litt stark unter dem nachlassenden Vertrauen in das Gewinnwachstum der Tech-Werte.
  • Die schwache Wirtschaftsentwicklung nährt die Hoffnungen auf eine aktienfreundliche Lockerung der Geldpolitik.
  • Eine Eskalation im Nahostkonflikt könnte insbesondere durch einen steigenden Ölpreis für Unsicherheit sorgen.
  • Die Volatilität als Risikomaß für die Aktienmärkte ist auch zukünftig auf einem erhöhten Niveau zu erwarten.
  • Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich nun verstärkt auf die Aussagen der Fed zur zukünftigen Geldpolitik.

Fazit: Trotz schwacher Konjunkturdaten und Stimmungsindikatoren werden die zum Teil kräftigen Kursver- luste an den Aktienmärkten als überzogen bewertet. Die sich abzeichnende Lockerung der Geldpolitik durch die Notenbanken Fed und EZB sollten sich zukünftig unterstützend auf die Kurse auswirken.

Rohstoffe

  • Sorgen um mögliche Angebotsengpässe ließen den Ölpreis trotz der schwachen globalen Konjunktur steigen.
  • Das nachlassende Wirtschaftswachstum, insbesondere in China, belastet aktuell die Kurse der Industriemetalle.
  • Die geopolitischen Spannungen sowie die Aussicht auf fallende US-Zinsen hält den Goldpreis auf Rekordständen.

Fazit: Aufgrund der schwachen globalen Wirtschaftsentwicklung sind Preisanstiege bei Rohstoffen kurzfristig nicht zu erwarten. Der Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dürfte den Bedarf nach verschiedenen Indus-triemetallen zukünftig erhöhen. Der Ölpreis wird wegen der schwachen globalen Nachfrage seitwärts erwartet.

Immobilien 

  • Aufgrund der meist inflationsindexierten Mietverträge bieten Gewerbeimmobilien einen guten Inflationsschutz.
  • Die erwarteten günstigeren Finanzierungsbedingungen sorgen derzeit für eine Bodenbildung am Immobilienmarkt.
  • Die abnehmende Neubautätigkeit, wegen Arbeitskräftemangel und hoher Materialkosten, verringert das Angebot.

Fazit: Trotz der vorhandenen Risiken stellen Immobilien als Sachwerte perspektivisch eine solide Anlage dar.


Disclaimer
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffene Angaben dienen der Information.

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