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Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 26.03.2024

Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 26.03.2024

Konjunktur

Europa

  • Der Stimmungsindikator für die Firmen der Eurozone zeigt ein Durchschreiten der wirtschaftlichen Talsohle an. 
  • Die Einzelhändler in der Eurozone haben im Januar 2024 lediglich ein marginales Umsatzplus von 0,1 % erzielt.
  • Die hohen Finanzierungskosten belasten die Konsumneigung der Verbraucher sowie die Investitionen der Firmen.
  • Von Oktober bis Dezember 2023 stagnierte das Wirtschaftswachstum der Eurozone gegenüber dem Vorquartal.
  • Die EZB hat ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums für 2024 auf 0,6 % gesenkt.

USA

  • Das hohe Zinsniveau sowie der zuletzt schleppende Rückgang der Inflation belasten zunehmend den Konsum.
  • Der Arbeitsmarkt zeigte sich mit einem nur leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,9 % weiterhin sehr robust.
  • Die Industrie-Aufträge im Januar sanken unerwartet kräftig um 3,6 % zum Vormonat.
  • Die US-Frühindikatoren neigten zuletzt zur Schwäche und deuten auf eine nachlassende Konjunkturdynamik hin.
  • Im Vorfeld der US-Wahlen führen parteimotivierte Interessen zu Blockaden wirtschaftspolitischer Entscheidungen.

Notenbankpolitik (Zinsentwicklung)

EZB

  • Die von der EZB beachtete Kernrate der Inflation setzte im Februar 2024 ihre Abwärtsbewegung auf 3,1 % fort.
  • Die EZB-Volkswirte kürzten ihre Inflationsprognose erneut. Für 2025 erwarten sie eine Rückkehr zum 2 %-Zielwert.
  • Die EZB hat ihre Projektionen für das Konjunkturwachstum der Eurozone für 2024 von 0,8 % auf 0,6 % gesenkt.
  • Mit ihren Einschätzungen zu Wirtschaftswachstum und Inflation bereitet die EZB die Lockerung der Geldpolitik vor.
  • Laut Christine Lagarde ist eine datengestützte Leitzinssenkung jedoch nicht vor Juni diesen Jahres zu erwarten.

Fed

  • Die US-Inflation ist im Februar um 0,1 % auf 3,2 % angestiegen. Die Kernrate fiel hingegen leicht auf 3,8 % zurück.
  • Die weiterhin sehr soliden Arbeitsmarktdaten sprechen aktuell noch nicht für eine Lockerung der Geldpolitik.
  • Fed-Präsident Powell deutete zuletzt jedoch die Bereitschaft für Leitzinssenkungen in absehbarer Zeit an.
  • Die Notenbankmitglieder planen für 2024 drei Zinsschritte, also eine Senkung des Zinsniveaus um 0,75 %.

Anlageklassen    

Renten

  • Die zuletzt geringere Wahrscheinlichkeit einer schnellen Lockerung der Geldpolitik, ließ die Zinsen wieder steigen.
  • Das Renditeniveau im Laufzeitenbereich bis ein Jahr bleibt aufgrund der stabilen Leitzinsen hoch.
  • Die globalen politischen Krisen veranlassen Investoren aktuell nicht zur verstärkten Flucht in sichere Anleihen.
  • Unternehmensanleihen mit Bonität "Investmentgrade" bieten derzeit ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
  • Mit Rückgang der Euro-Inflationsrate (HVPI) auf 2,6 % ist wieder eine positive Realverzinsung bei Renten erzielbar.

Fazit: Trotz der schwachen bis rezessiven Konjunkturentwicklung rechnet die EZB, angesichts des zuletzt nur geringen Rückgangs der Inflation, nicht mit einer Zinssenkung vor Juni diesen Jahres. Nach den Renditeanstiegen am Rentenmarkt im Januar erwarten wir zunächst eine stabile Kursentwicklung bei Anleihen.

Aktien

  • Die für 2024 prognostizierte schwache Wirtschaftsentwicklung kann die hohen Aktienkurse nicht untermauern.
  • Anleger setzen trotz der derzeit schwachen Konjunkturlage bereits auf eine zukünftige wirtschaftliche Erholung.
  • Bestehende geopolitische Krisen, z.B. der Nahostkonflikt, werden von den Investoren weitgehend ausgeblendet.
  • Die Gewinnprognosen für europäische Firmen wurden zuletzt gesenkt, wodurch sich die Bewertungen verteuerten.
  • Der Optimismus an den Aktienbörsen ist vorwiegend mit der erwarteten Lockerung der Geldpolitik zu begründen.

Fazit: Der Aufwärtstrend der Aktien setzt sich fort. Mit der bisher schwach laufenden Wirtschaftsentwicklung lassen sich die Kursgewinne nicht begründen. Zudem bieten auch die gesenkten Gewinnprognosen keine Unterstützung. Mit den Rekordständen an den Aktienmärkten ist das Risiko von Kurskorrekturen gestiegen.


Rohstoffe

  • Der Ölpreis tendiert seitwärts. Der OPEC-Förderbegrenzung steht eine geringe globale Nachfrage gegenüber.
  • Der Wandel hin zu einer emissionsfreien Wirtschaft sollte bestimmte Industriemetalle zukünftig verteuern.
  • Die geopolitischen Spannungen sowie die Aussicht auf fallende Zinsen führen den Goldpreis zu Rekordständen.

Fazit: Aufgrund der schwachen globalen Wirtschaftsentwicklung sind Preisanstiege bei Rohstoffen derzeit nicht zu erwarten. Der Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dürfte den Bedarf nach verschiedenen Industriemetallen perspektivisch erhöhen. Der Goldpreis sollte wegen der geopolitischen Risiken hoch bleiben.

Immobilien 

  • Aufgrund der meist inflationsindexierten Mietverträge bieten Gewerbeimmobilien einen guten Inflationsschutz.
  • Die erwarteten Zinssenkungen würden die Finanzierungsbedingungen für Immobilien auf Sicht verbessern.
  • Die abnehmende Neubautätigkeit, wegen Arbeitskräftemangel und hoher Materialkosten, verringert das Angebot.

Fazit: Trotz der vorhandenen Risiken stellen Immobilien als Sachwerte perspektivisch eine solide Anlage dar.


Disclaimer
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffene Angaben dienen der Information.

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