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Spezialversicherung

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Schwere Krankheiten Vorsorge  

Sie nehmen keine Rücksicht auf Beruf, Alter oder Familie: die Volkskrankheiten Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs. Sie können das Leben mit einem Schlag grundlegend verändern und finanzielle Einschnitte mit sich bringen: etwa durch medizinische Kosten z. B. für Therapien, Liquiditätseinbußen bei beruflichen Auszeiten oder auch wenn dringend freies Kapital für behindertengerechte Umbaumaßnahmen der Wohnung oder des Hauses benötigt wird. Diese zusätzlichen finanziellen Belastungen kann beispielsweise eine Dread-Disease-Versicherung abfangen. Wie? Darüber haben wir mit dem Vorsorgespezialisten des Private Bankings der Naspa, Christoph Baum, gesprochen.

Herr Baum, was ist das wesentliche Merkmal einer Dread-Disease-Versicherung?
Kurz: die klare Definition im Leistungsfall. Das heißt, dass eine Dread-Disease-Versicherung – auch Schwere-Krankheiten-Versicherung genannt – namentlich genau definierte Krankheitsbilder einschließt. Diagnostiziert ein Arzt eine dieser Krankheiten, wird eine einmalige Leistung ausgezahlt, die vorher vereinbart wurde.

Welche Krankheitsbilder können das sein?
Zum Beispiel Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt – sie zählen inzwischen zu den Volkskrankheiten; das können aber auch eine Querschnittslähmung, Multiple Sklerose oder die Auswirkungen eines schweren Unfalls sein. Je nach Versicherungsunternehmen und Tarif können weit mehr als 40 Krankheiten abgedeckt sein.

Worin liegt der Unterschied zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung? Bin ich damit nicht bereits bestens abgesichert?
Nur bedingt. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung wird meist ein monatlicher Betrag bis zum Renteneintritt oder zur Pension geleistet. Die Schwere-Krankheiten-Versicherung ist eine Ergänzung. Hier wissen Sie ganz klar, sollte es zu einer schweren Krankheit kommen, wird ein festgelegter Betrag – beispielsweise 200 Tausend Euro – unmittelbar ausgezahlt und Sie können Ihren finanziellen Lebensstandard trotz Krankheit halten. Diese Zahlung ist übrigens einkommenssteuerfrei und im Gegensatz zu mancher Berufsunfähigkeitsversicherung an keine weiteren Bedingungen geknüpft. Die Betroffenen könnten die Einmalzahlung im Sinne einer Zusatzrente auch für die eigene Altersvorsorge oder als Absicherung für die eigene Familie nutzen.

Apropos Familie: Kann ich, wie bei einer Krankenversicherung, meine Familie mit absichern?
Ja, in der Regel kann noch eine zweite Person, der Ehe- oder Lebenspartner mit abgesichert werden. Bei ausgewählten Versicherern besteht sogar die Möglichkeit, dass Kinder bis zum 18. Lebensjahr unter bestimmten Voraussetzungen und bis zu einem bestimmten Betrag mitversichert sind.

Noch etwas konkreter: Für wen ist die Schwere-Krankheiten-Versicherung sinnvoll?
Grundsätzlich für jeden. Sowohl für denjenigen, der sagt: ‚Wenn mir etwas passiert, möchte ich, dass mein Lebenspartner oder meine Lebenspartnerin oder auch meine Familie nicht für finanzielle Belastungen meinerseits aufkommen müssen‘. Der Hauptverdiener einer Familie mit Kindern sagt zum Beispiel: ‚Wenn mir was passiert, will ich nicht, dass sich meine Familie finanzielle Sorgen macht‘. Und ein Unternehmer wiederum: ‚Wenn mir was passiert, dann möchte ich nicht, dass meine Familie das Risiko meines Unternehmens tragen muss‘.

Bleiben wir beim Beispiel des Unternehmers, der seine Familie absichern möchte, um im Krankheitsfall eben diese nicht mit den möglichen unternehmerischen Risiken zu belasten. Inwieweit kann eine Dread-Disease-Versicherung für einen Unternehmer interessant sein?
Dazu habe ich ein Beispiel aus der jüngsten Praxis eines Unternehmers, der seine Firma über Jahre aufgebaut hat: Seine Familie hat keinerlei Bezug zur Firma, und auf das Interesse des Sohnes hat er vergeblich gehofft. Er stellt nun fest, dass es niemanden gibt, der das Unternehmen in seinem Sinne weiterführen kann, falls er aus gesundheitlichen Gründen ausfallen sollte. Für dieses Risiko müssen deshalb ausreichend liquide Mittel zur Verfügung stehen – beispielsweise für einen Geschäftsführer, der extern ‚eingekauft‘ werden kann und ggf. weitere notwendige finanzielle Schritte –, damit das Unternehmen fortgeführt werden kann. Für dieses Worst-Case-Szenario kann der Unternehmer mit einer Dread-Disease-Versicherung vorsorgen.

Ist diese Absicherung auch für größere Unternehmen geeignet?
Das kommt auf den Einzelfall an. Oft gibt es bei größeren Unternehmen mehrere Verantwortliche, die sich gegenseitig vertreten können. Es kann aber auch sein, dass eine Schlüsselperson ausschließlich den Vertrieb macht, eine andere ist für die Produktion verantwortlich und eine dritte ist für die Buchhaltung zuständig. In diesem Fall kann eine entsprechende Vorsorge sinnvoll sein, denn die drei können sich nicht gegenseitig vertreten und müssen einen adäquaten Ersatz finden.

Gibt es bei einer Dread-Disease-Versicherung eine bestimmte Laufzeit?
Der Vorteil einer privaten Schwere-Krankheiten-Versicherung ist, dass man die Laufzeit flexibel bestimmen kann. Je nachdem, in welchem Zeitfenster man das Risiko einer Erkrankung sieht. Sie sagen zum Beispiel: Aktuell habe ich noch bestimmte Verbindlichkeiten aus bestehenden Finanzierungen oder Firmenbeteiligungen. Bis zum Zeitpunkt x möchte ich die Sicherheit haben, dass diese auch ohne Inanspruchnahme bzw. Belastung Dritter bedient werden können. Das heißt, die Laufzeit der Versicherung kann auf 10, 12 oder auch auf 30, 40 Jahre ausgelegt sein.

Abschließend: Wie kann ich feststellen, welche Vorsorge für mich die beste ist?
Entscheidend ist, dass die aktuelle finanzielle Situation Hand in Hand mit Ihren Vorsorge-Vorstellungen geht. Ihr persönlicher Private Banking-Berater wird dafür zusammen mit dem Naspa-Vorsorgespezialisten individuell auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche eingehen. So können wir gemeinsam herausarbeiten, welche konkreten Lösungswege sich damit decken. Schließlich soll Ihre finanzielle Lage auch bei schweren Krankheiten nicht aus den Fugen geraten.

16.05.2019

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