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Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 19.07.2024

Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 19.07.2024

Konjunktur

Europa

  • Die jüngsten Konjunkturdaten der Eurozone konnten die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen.
  • Die Stimmungsindikator der Unternehmen der Eurozone fiel zurück und deutet auf ein schwaches Wachstum hin.
  • Das Wahlergebnis in Frankreich könnte notwendige wirtschaftliche Entscheidungsfindungen erschweren.
  • Der Handelskonflikt zwischen den USA, der Eurozone und China sollte sich negativ auf die Konjunktur auswirken.
  • Von der zukünftig zu erwartenden Lockerung der EZB-Geldpolitik sollte die Konjunktur der Eurozone profitieren.

USA

  • Der Wohnungsmarkt bleibt angeschlagen. Der Wohnungsbau fiel im Mai auf den niedrigsten Stand seit 4 Jahren.
  • Der Anstieg der Arbeitslosenquote auf 4,1% zeigte zuletzt eine erste leichte Abkühlung am Arbeitsmarkt.
  • Der Stimmungsindikator der Unternehmen fiel deutlicher zurück als erwartet. Der Optimismus lässt nach.
  • Nach den endgültigen Schätzungen stieg das Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal mit einer Jahresrate von 1,4%..
  • Der bisher robuste Konjunkturverlauf schwächte sich ab. Eine Rezession erscheint jedoch unwahrscheinlich.

Notenbankpolitik (Zinsentwicklung)

EZB

  • Die Inflation im Euroraum hat sich im Juni von 2,6% im Mai auf 2,5% reduziert. Die Kernrate beträgt 2,8%.
  • Trotz sinkender Inflation bleiben Unsicherheiten, wegen des starken Lohnwachstums und geopolitischer Risiken.
  • Der EZB-Chefin reichen die Daten noch nicht aus, um die Gefahr zu hoher Inflation als überwunden zu erklären.
  • Die EZB wird laut Christine Lagarde in der Geldpolitik weiter datenabhängig vorgehen und entscheiden.
  • Vor diesem Hintergrund ist von einem vorsichtigen agieren der EZB hinsichtlich weiterer Zinsschritte auszugehen.

Fed

  • Die schwächer als erwarteten Daten vom US-Arbeitsmarkt ließen zuletzt auf eine Lockerung der Geldpolitik hoffen.
  • Die Inflationsrate fiel im Juni überraschend deutlich von 3,3 % auf 3,0 %. (Kernrate von 3,4 % auf 3,3 %)
  • Die Abschwächung der Konjunktur und Inflationsrate bietet der Fed Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik.
  • Die aktuellen Daten haben die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinssenkung der Fed bereits im September erhöht.
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Anlageklassen    

Renten

  • Aufgrund einer insgesamt positiven Ratinganpassungen bei Corporates hatten sich die Risikospreads verringert.
  • Mit den erwarteten EZB-Zinssenkungen wird die derzeit inverse Zinsstruktur im Euroraum horizontaler werden.
  • Die Volumen der Euro-Neuemissionen von Unternehmen ist im 1. HJ bei solider Investoren-Nachfrage gestiegen.
  • Erwartete Kursgewinne von Anleihen werden derzeit durch das vorsichtige Agieren der Notenbanken begrenzt.
  • Mit Rückgang der Euro-Inflationsrate auf 2,5% ist eine deutlich positive Realverzinsung bei Renten erzielbar.

Fazit: Mit der zu erwartenden Fortsetzung der Lockerung der EZB-Geldpolitik werden die Renditen bei kurzen Laufzeiten weiter fallen. Im mittleren bis langem Laufzeitenbereich ist hingegen auf Jahressicht von einem stagnierenden Zinsniveau und damit von einer stabilen Kursentwicklung der Anleihen auszugehen.

Aktien

  • Die Entwicklung an den US-Börsen wird weiter von einigen Tech-Werten mit hoher Marktkapitalisierung getragen.
  • Die schwache Wirtschaftsentwicklung nährt die Hoffnungen auf eine aktienfreundliche Lockerung der Geldpolitik.
  • Geopolitische Krisen sowie auch Risiken aus der kommenden US-Wahl finden am Finanzmarkt kaum Beachtung.
  • Das gestiegene Gewinnwachstum rechtfertigt derzeit die erhöhten Bewertungen am europäischen Aktienmarkt.
  • In der beginnenden Berichtssaison richten die Anleger den Fokus auf die Qualität der Unternehmensergebnisse.

Fazit: Die sich abzeichnende Lockerung der Geldpolitik durch die Notenbanken Fed und EZB unterstützt die Aktienmärkte. Zudem erscheint eine Rezession in der Eurozone und den USA als wenig wahrscheinlich. Ob die Aktien den Aufwärtstrend fortsetzen, werden deren Quartalsergebnisse in den nächsten Wochen  entscheiden.

 

Rohstoffe

  • Sorgen um mögliche Angebotsengpässe ließen den Ölpreis trotz der schwachen globalen Konjunktur steigen.
  • Das nachlassende Wirtschaftswachstum, insbesondere in China, belastet aktuell die Kurse der Industriemetalle.
  • Die geopolitischen Spannungen sowie die Aussicht auf fallende US-Zinsen hält den Goldpreis auf Rekordständen.

Fazit: Aufgrund der schwachen globalen Wirtschaftsentwicklung sind Preisanstiege bei Rohstoffen kurzfristig nicht zu erwarten. Der Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dürfte den Bedarf nach verschiedenen Industriemetallen zuzünftig erhöhen. Der Ölpreis wird wegen der schwachen globalen Nachfrage seitwärts erwartet.

Immobilien 

  • Aufgrund der meist inflationsindexierten Mietverträge bieten Gewerbeimmobilien einen guten Inflationsschutz.
  • Die erwarteten Zinssenkungen würden die Finanzierungsbedingungen für Immobilien auf Sicht verbessern.
  • Die abnehmende Neubautätigkeit, wegen Arbeitskräftemangel und hoher Materialkosten, verringert das Angebot.

Fazit: Trotz der vorhandenen Risiken stellen Immobilien als Sachwerte perspektivisch eine solide Anlage dar.


Disclaimer
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffene Angaben dienen der Information.

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