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Wertpapiersparen mit System: Clevere Finanzstrategie?!

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Nach 11 Jahren Nullzinspolitik hat die Europäische Zentralbank im Juli 2022 den Leitzins wieder angehoben. Für 2023 werden weitere Zinsschritte erwartet. Für Anlegerinnen und Anleger jedoch erst mal kein Grund für Freudensprünge. Denn die realen Renditen bewegen sich weiterhin deutlich im negativen Bereich. Umso gefragter sind clevere Finanzstrategien. Könnte Wertpapiersparen eine sein? Wir klären auf!

Seit Sommer 2021 stieg die Teuerungsrate kontinuierlich. So hoch wie aktuell war die Inflationsrate im Euroraum seit Einführung des Euro vor 20 Jahren noch nie. Waren es 2021 unter anderem Folgen der weltwirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie, treiben seit Februar 2022 der russische Angriff auf die Ukraine und die damit verbundene Energiekrise den Trend weiter an. Entspannung, so prognostizieren es Fachleute aus der Ökonomie, ist vorerst keine in Sicht. Rezessionsszenarien nicht ausgeschlossen. „Trotz der Preissteigerungen und der damit anhaltenden Geldentwertung liegen auf deutschen Spar- und Girokonten Milliarden. Das Vermögen schmilzt nur so dahin. Gefragt sind deshalb clevere mittel- bis langfristige Finanzstrategien. Eine könnte der systematische Einstieg in Wertpapiere sein“, erläutert Marcel Pitton, Leiter Private Banking der Region Montabaur/Westerburg.

Den Cost-Average-Effekt nutzen

Die Märkte werden vermutlich über einen längeren Zeitraum nicht zur Ruhe kommen und volatil bleiben. „Im Moment lassen sich weltwirtschaftliche und geopolitische Einflussfaktoren schwer einschätzen. Auch der Ausstieg der Notenbanken aus der ultralockeren Geldpolitik kann die Situation zusätzlich beeinflussen“, gibt Marcel Pitton zu bedenken. Bewegte Zeiten müssen jedoch kein Grund sein, strategisch längerfristig ausgerichtete Wertpapiersparpläne stillzulegen. Denn gerade bei Kursschwankungen können Anlegerinnen und Anleger vom Cost-Average-Effekt profitieren.

Der Cost-Average-Effekt, übersetzt Durchschnittskosteneffekt, ergibt sich bei regelmäßigen Investitionen, die meist über einen längeren Zeitraum angelegt sind, beispielsweise bei einem Wertpapiersparplan in Fonds oder Aktien. Bei sinkenden Kursen erfolgt der Kauf des Wertpapieres oder des Fondsanteils zu einem entsprechend günstigeren Preis und bei steigenden Kursen reduziert sich die Anzahl der Anteile, da der Preis entsprechend höher ist. Daraus ergibt sich über die Zeit gesehen ein Durchschnittspreis, der Kursschwankungen letztlich ausgleichen kann. Ein Vorteil gegenüber Einmalanlagen kann die Reduzierung des Timing-Risikos sein, da es oftmals schwierig ist, den „richtigen“ Einstiegszeitpunkt für ein Investment festzulegen. Dem gegenüber stünde ein möglicher Timing-Vorteil einer Einmalanlage bei einem günstigen Einstiegszeitpunkt. Doch dieser ist meist erst retrospektivisch genau zu eruieren.

Systematischer Einstieg

„Wir erleben es in den Beratungsgesprächen mit unseren vermögenden Kundinnen und Kunden: Viele sind im Moment verunsichert, suchen nach der optimalen Strategie, fragen nach den idealen Investments und schließlich auch nach dem richtigen Timing“, erzählt der Private Banking-Leiter. Mit einem systematischen Einstieg in den Kapitalmarkt verteilt über verschiedene Einzahlungszeitpunkte kann der Vermögensbestand sukzessive erhöht und das oben angesprochene Timing-Risiko gegenüber einer Einmalanlage verringert werden. Apropos Einmalanlage: Selbstverständlich lassen sich auch diese mit Sparplänen kombinieren.

„Bevor jedoch eine individuelle und passgenaue Empfehlung ausgesprochen und konkrete Produkte genannt werden, sind erst die persönlichen Wünsche und Ziele zu analysieren. Welche Erwartungen, welche Vorstellungen, welche Risikoneigung beansprucht die Anlegerin oder der Anleger, wie gestaltet sich die aktuelle Lebenssituation und nicht zuletzt: Welche Aspekte zur Nachhaltigkeit sind wichtig? Erst wenn alle Fragen geklärt, Wünsche und Ziele erörtert sind, lassen sich ganz individuell ausgerichtete Lösungen ableiten“, erklärt der Private Banking-Leiter das Vorgehen bei der Naspa.

Tipps für Sie

Eine hundertprozentige Sicherheit für den Erfolg eines Investments gibt es nicht. Von Kursschwankungen über Kursverluste bis hin zum schlimmsten Fall des Verlustes des eingesetzten Kapitals ist alles möglich. Daher sollten Anlagen, die gewisse Risiken bergen, wohl überlegt sein. Nachfolgend haben wir für Sie einzelne Anhaltspunkte aufgegriffen, die bei Ihren Überlegungen hilfreich sein können:

1. Jetzt oder nie?
„Den“ richtigen Zeitpunkt für einen Einstieg zu finden, kann herausfordernd sein. Was einen Einstieg erleichtern kann, ist der oben beschriebene systematische Einstieg, also schrittweise zu investieren: So kann der Anlagebetrag über verschiedene Kaufzeitpunkte verteilt werden, damit der Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effekt) seine Wirkung entfalten kann.

2. Niemals auf nur eine Karte!
Schwankungen und ggf. realisierte Verluste gehören zum Börsenalltag. Eine angemessene Streuung über verschiedene Anlageklassen kann das Risiko gegenüber einer einzelnen Anlageform reduzieren. Auch innerhalb einer Anlageklasse kann man sich breit aufstellen, wie beispielsweise durch Aktien verschiedener Branchen oder unterschiedlicher Regionen. Generell gilt jedoch, dass sich Risiken auch über einen angemessen langen Investitionszeitraum verringern lassen.

3. Werfen Sie auch einen Blick auf die „inneren“ Werte
Beim Autokauf achten wir in der Regel auf bestimmte Merkmale wie Antrieb oder Verbrauch, Hersteller oder Ausstattung. Warum nicht auch beim Wertpapier-Investment? Es ist schließlich Ihr Vermögen, das Sie einem Unternehmen zur Verfügung stellen. Deshalb: Es spricht nichts dagegen, das Unternehmen einer fundamentalen Betrachtung zu unterziehen, wie beispielsweise durch einen Blick auf den inneren Wert des Unternehmens, die Bilanzrelationen oder auch die Art und Weise einer nachhaltig ausgerichteten Unternehmensführung.

4. Eine Strategie hilft
Was möchten Sie mit Ihrer Vermögensanlage erreichen? Hoffen Sie auf eine schnelle und möglichst hohe Rendite? Oder verfolgen Sie eine eher strategische und mittel- bis langfristige Ausrichtung Ihres Vermögens und sollen Überlegungen zur Altersvorsorge miteinbezogen werden? Diese grundsätzlichen Überlegungen können vor zu hohen Erwartungen oder Enttäuschungen schützen.

Wie Sie Ihre Vermögens- und Liquiditätsstrukturen ausrichten, bleibt schließlich eine ganz persönliche Entscheidung, bei der Ihnen Ihre Private Banking-Beraterin oder Ihr Private Banking-Berater jederzeit unterstützend zur Seite steht.

In regelmäßigen Check-up-Gesprächen analysieren wir Ihre individuelle Portfoliostrategie und justieren diese bei Bedarf nach. Individuelle Reportings geben einen strukturierten Überblick über bisherige Erfolge und können als Entscheidungshilfe für neue taktische Handlungsfelder dienen.
 

Disclaimer:
Die vorstehenden Angaben und die Darstellungen stellen keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung dar. Die Informationen sind weder ein Angebot noch eine direkte oder indirekte Empfehlung für den Erwerb oder die Veräußerung von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten und ersetzen nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. Sie dienen ausschließlich Ihrer Information. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Bei Bedarf setzen Sie sich deshalb bitte mit Ihrer zuständigen Beraterin oder Ihrem Berater in Verbindung. Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Marketingmitteilung i. S. d. WpHG. Die hier enthaltenen Aussagen geben unsere aktuelle Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung wieder. Diese kann sich jederzeit ohne Ankündigung ändern.

Foto: Blue Planet Studio/adobestock.com

15.12.2022

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