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Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 15.04.2024

Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 15.04.2024

Konjunktur

Europa

  • Der Stimmungsindikator für die Firmen der Eurozone zeigt ein Durchschreiten der wirtschaftlichen Talsohle an. 
  • Um 0,5% sinkende Februar-Umsätze im Einzelhandel deuten auf einen schwachen Konsum in der Eurozone hin.
  • Die hohen Finanzierungskosten belasten die Konsumneigung der Verbraucher sowie die Investitionen der Firmen.
  • Das Wirtschaftsvertrauen im Euroraum stieg im März nur geringfügig und zeigt eine konjunkturelle Stagnation an.
  • Die EZB hat ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums für 2024 auf 0,5% gesenkt.

USA

  • Die US-Verbraucher steigerten ihren Konsum im Februar überraschend deutlich um 0,8% ggü. dem Vormonat.
  • Der Arbeitsmarkt zeigte sich mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,8% weiterhin äußerst robust.
  • Der Stimmungsindikator für das Verarbeitende Gewerbe bewegte sich im März wieder in den Wachstumsbereich.
  • Handelsstreit mit China hält an: Die US-Regierung kritisiert die chinesische Subventionspolitik für Importprodukte.
  • Im Vorfeld der US-Wahlen führen parteimotivierte Interessen zu Blockaden wirtschaftspolitischer Entscheidungen.

Notenbankpolitik (Zinsentwicklung)

EZB

  • Die Kreditvergabe der Eurobanken im 1. Quartal zeigte den von der EZB gewünschten Rückgang der Nachfrage.
  • Die EZB-Volkswirte behielten ihre Inflationsprognose bei. Für 2025 und 2026 erwarten sie ihren Zielwert von 2%.
  • Die Inflation im Euroraum hat sich im März stärker als erwartet auf 2,4% reduziert.
  • Laut EZB hieß es zuletzt, sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte es „angemessen“ sein, die Zinsen zu senken.
  • Die Marktteilnehmer rechnen aufgrund dieser Datenlage mit der ersten Leitzinssenkung der EZB im Juni.

Fed

  • Die US-Inflation ist im März unerwartet stark auf 3,5% angestiegen. Die Kernrate stagnierte hingegen bei 3,8%.
  • Die weiterhin robusten Arbeitsmarktdaten sprechen aktuell nicht für eine schnelle Lockerung der Geldpolitik.
  • Laut Fed haben die jüngsten Daten ihr Vertrauen in eine nachhaltige Senkung der Inflationsrate nicht gestärkt.
  • An den Finanzmärkten wird nun bereits mit einer Verschiebung der ersten Leitzinssenkung auf Juli gerechnet.

Anlageklassen    

Renten

  • Die zuletzt geringere Wahrscheinlichkeit einer schnellen Lockerung der Geldpolitik, ließ die Zinsen wieder steigen.
  • Das Renditeniveau im Laufzeitenbereich bis ein Jahr bleibt aufgrund der stabilen Leitzinsen weiter hoch.
  • Die globalen politischen Krisen veranlassen Investoren aktuell nicht zur verstärkten Flucht in sichere Anleihen.
  • Unternehmensanleihen mit Bonität "Investmentgrade" bieten derzeit ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
  • Mit Rückgang der Euro-Inflationsrate (HVPI) auf 2,4% ist eine positive Realverzinsung bei Renten erzielbar.

Fazit: Aufgrund der schwachen Konjunkturentwicklung in der Eurozone in Verbindung mit dem zuletzt stär- keren Rückgang der Inflation ist von einer Zinssenkung im Juni dieses Jahres auszugehen. Entgegengesetzte Entwicklungen in den USA ließen das Zinsniveau jedoch vorerst auf einem erhöhten Niveau verharren.

Aktien

  • Die für 2024 prognostizierte schwache Wirtschaftsentwicklung kann die hohen Aktienkurse nicht untermauern.
  • Die Wirtschaftsentwicklung läuft besser als erwartet. Anleger setzen bereits auf eine Konjunkturerholung in 2025.
  • Bestehende geopolitische Krisen, z.B. der Nahostkonflikt, werden von den Investoren weitgehend ausgeblendet.
  • Die Gewinnprognosen für europäische Firmen wurden zuletzt gesenkt, wodurch sich die Bewertungen verteuerten.
  • Der Optimismus an den Aktienbörsen ist vorwiegend mit der erwarteten Lockerung der Geldpolitik zu begründen.

Fazit: Der Aufwärtstrend der Aktien setzt sich fort. Hoffnung bietet eine mögliche Vermeidung der Rezession in der Eurozone sowie in den USA. Allerdings bieten die gesenkten Gewinnprognosen bei europäischen Titeln keine Unterstützung. Mit dem hohen Kursniveau an den Aktienbörsen ist das Korrekturrisiko gestiegen.


Rohstoffe

  • Der Ölpreis steigt mit der Verschärfung des Konfliktes zwischen Israel und Iran wegen mölicher Lieferengpässe.
  • Der Wandel hin zu einer emissionsfreien Wirtschaft sollte bestimmte Industriemetalle zukünftig verteuern.
  • Die geopolitischen Spannungen sowie die Aussicht auf fallende Zinsen führen den Goldpreis zu Rekordständen.

Fazit: Aufgrund der schwachen globalen Wirtschaftsentwicklung sind Preisanstiege bei Rohstoffen kurzfristig nicht zu erwarten. Der Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dürfte den Bedarf nach verschiedenen Industriemetallen perspektivisch erhöhen. Der Ölpreis sollte vorerst wegen des Nahostkonflikts hoch bleiben.

Immobilien 

  • Aufgrund der meist inflationsindexierten Mietverträge bieten Gewerbeimmobilien einen guten Inflationsschutz.
  • Die erwarteten Zinssenkungen würden die Finanzierungsbedingungen für Immobilien auf Sicht verbessern.
  • Die abnehmende Neubautätigkeit, wegen Arbeitskräftemangel und hoher Materialkosten, verringert das Angebot.

Fazit: Trotz der vorhandenen Risiken stellen Immobilien als Sachwerte perspektivisch eine solide Anlage dar.


Disclaimer
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffene Angaben dienen der Information.

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