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Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 18.10.2024

Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 18.10.2024

Konjunktur

Europa

  • Laut aktueller Konsensschätzungen wird das BIP-Wachstum im Euroraum in 2024 / 2025 bei 0,8% / 1,3% erwartet.
  • Die Stimmungsindikatoren der Firmen der Eurozone zeigen weiterhin lediglich ein geringes Wachstum an.
  • Ex-EZB-Chef Draghi sieht in seinem Bericht zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit große Defizite in der Eurozone.
  • Die Stimmung der Verbraucher in der Eurozone stieg im September fast auf den langjährigen Durchschnittswert.
  • Die zu erwartenden Lockerungen der EZB-Geldpolitik sollten die Konjunktur der Eurozone unterstützen.

USA

  • Die Stimmung im wichtigen Dienstleistungssektor verbesserte sich weiter und weist auf ein solides Wachstum hin.
  • Der Arbeitsmarkt zeigte sich im September überraschend stark. Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 4,1%.
  • Die Verbraucher bewerteten im Oktober die Aussichten für die nächsten Monate pessimistischer als im September.
  • Die guten Einzelhandelsumsätze im September zeigen jedoch, dass bis dato auf die Konsumenten Verlass ist.
  • Die US-Konjunktur schwächt sich nur leicht ab. Analysten hoffen weiter auf eine "weiche Landung" der Wirtschaft.

Notenbankpolitik (Zinsentwicklung)

EZB

  • Während die Kernrate der Inflation nur gering auf 2,7% sinkt, fällt der HVPI mit 1,7% unter das EZB-Ziel von 2%.
  • Die Inflation im Dienstleistungssektor bleibt allerdings hoch und veranlasst die Notenbankmitglieder zur Vorsicht.
  • Die EZB nahm im Oktober die dritte Zinssenkung in 2024 vor. Sie reduzierte den Einlagenzins um 0,25% auf 3,25%.
  • Der nächste Schritt der EZB zur gelpolitischen Lockerung wird in der Sitzung im Dezember erwartet.
  • In den Mitteilungen nach der Notenbanksitzung legte sich die EZB jedoch nicht auf ihren zukünftigen Zinspfad fest.

Fed

  • Die US-Notenbank überraschte in ihrer Sitzung im September mit einer kräftigen Leitzinssenkung um 0,5% auf 5%.
  • Die Fed beurteilte das Risiko der Abschwächung des Arbeitsmarktes höher als das Risiko eines Inflationsanstieges.
  • Insgesamt prognostizierte die Fed folgende Zinssenkungen: 1% (bzw. weitere 0,5%) in 2024 und 1% in 2025.
  • Nach den guten Wirtschaftsdaten und dem zähen Inflationsrückgang könnte die Fed jedoch verhaltener agieren.

Anlageklassen    

Renten

  • Die EZB-Leitzinssenkung war am Rentenmarkt bereits eingepreist. Die Anleiherenditen blieben weitgehend stabil.
  • Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen legten deutlich zu, nachdem sich die Rezessionssorgen auflösten.
  • Wegen der Erwartung weiterer EZB-Zinssenkungen ist die Zinsstruktur der Bundesanleihen nun nahezu horizontal.
  • Die hohe Nachfrage nach Unternehmensanleihen hält an, so dass die Risikospreads relativ gering bleiben.
  • Mit Rückgang der Euro-Inflationsrate auf 1,7% ist eine deutlich positive Realverzinsung bei Renten erzielbar.

Fazit: Mit der zu erwartenden Fortsetzung der Lockerung der EZB-Geldpolitik werden die Renditen bei kurzen Laufzeiten weiter fallen. Sollten sich die Risiken einer Rezession sowie der Ausweitung des Nahostkonfliktes weiter verschärfen, könnte zudem die Nachfrage nach sicheren Rentenwerten steigen.

Aktien

  • Die schwache Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone sollte das Gewinnwachstum der Unternehmen limitieren.
  • Hoffnungen auf eine aktienfreundliche beschleunigte Lockerung der Geldpolitik unterstützen die Aktienmärkte.
  • Eine Eskalation im Nahostkonflikt könnte insbesondere durch einen steigenden Ölpreis für Unsicherheit sorgen.
  • Der bisher überraschend robuste Konjunkturverlauf in den USA treibt die US-Aktienindizes zu neuen Rekorden.
  • Die weiteren Entscheidungen der Notenbanker zur Geldpolitik bleiben im Fokus der Marktteilnehmer.

Fazit: Analysten bewerten die Gewinnprognosen für Firmen der Eurozone als ambitioniert. Somit drohen Ent- täuschungen bei Investoren. Die begonnene Lockerung der Geldpolitik der Notenbanken Fed und EZB sollte sich unterstützend auf die Kurse auswirken. Die Unsicherheiten in den Märkten bleiben jedoch bestehen.

Rohstoffe

  • Die schwache Nachfrage hält den Ölpreis, trotz der Sorgen um mögliche Angebotsengpässe, auf niedrigem Niveau.
  • Das geringe Wirtschaftswachstum, insbesondere in China, belastet aktuell die Kurse der Industriemetalle.
  • Die geopolitischen Spannungen sowie die Aussicht auf fallende US-Zinsen hält den Goldpreis auf Rekordständen.

Fazit: Aufgrund der schwachen globalen Wirtschaftsentwicklung sind Preisanstiege bei Rohstoffen kurzfristig nicht zu erwarten. Der Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dürfte den Bedarf nach verschiedenen Indus-triemetallen zukünftig erhöhen. Der Ölpreis wird wegen der schwachen globalen Nachfrage seitwärts erwartet.

Immobilien 

  • Aufgrund der meist inflationsindexierten Mietverträge bieten Gewerbeimmobilien einen guten Inflationsschutz.
  • Die erwarteten günstigeren Finanzierungsbedingungen sollten für eine Bodenbildung am Immobilienmarkt sorgen.
  • Die abnehmende Neubautätigkeit, wegen Arbeitskräftemangel und hoher Materialkosten, verringert das Angebot.

Fazit: Trotz der vorhandenen Risiken stellen Immobilien als Sachwerte perspektivisch eine solide Anlage dar.


Disclaimer
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffene Angaben dienen der Information.

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