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Im Goldrausch?

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Edelmetalle im Portfolio?August 2020: Der Goldpreis für die Unze liegt bei über 2000 Dollar. Der bis dato höchste Wert in der Geschichte des Goldhandels1. Danach, eher Unaufgeregtheit auf dem Goldmarkt, schoss das Edelmetall im März 2022 und April 2023 abermals Richtung 2000 Dollar-Marke je Unze2. Also alles Gold was glänzt? Wir schauen uns das goldige Edelmetall in diesem Dossier genauer an.

Nach China, Indien und USA belegt Deutschland, mit einem Marktanteil von knapp 6 Prozent, den vierten Platz auf dem globalen Goldmarkt3. Dabei bevorzugen deutsche Goldanlegende eher physisches Gold und das lagern 40 Prozent zuhause4. Wer schnell auf steigende Kurse regieren und fungibel sein möchte, für den können goldorientierte Wertpapiere interessant sein. Bei physischem Gold wie Barren oder Münzen zählen vor allem die Eigenschaften Werterhalt und Schutz vor Inflation oder Währungskrisen. Aufgrund der meist negativen Korrelation zu anderen Anlageklassen, wie Aktien, kann Gold als Beimischung im Rahmen einer ausgewogenen Asset-Allocation stabilisierende Effekte erzeugen. Gewinne jedoch können sich letztlich nur mit einem steigenden Goldpreis ergeben.

Gold in Form von WertpapierenAuch wenn es scheint, dass hierzulande Gold in Form von Wertpapieren eine eher geringere Rolle im Vergleich zu Münzen und Barren spielt, können diese als Alternative oder Ergänzung in einem breit gestreuten Portfolio ebenfalls interessant sein. Wenngleich das Ausfallrisiko höher ist, bedeutet dies auch höhere Renditechancen. Und: Das sogenannte Performance-Gold ist im Handling und Trading einfacher als Goldbarren oder -münzen.

Goldorientierte Wertpapiere, wie etwa ETCs oder Zertifikate, sind börsengehandelte Finanzprodukte, welche die Entwicklung des Geldpreises abbilden.

Darüber hinaus kann es auch interessant sein, sich an Unternehmen zu beteiligen, welche indirekt mit Gold ihr Geld verdienen, wie beispielsweise ein Aktien-Investment eines Unternehmens, welches Gold zutage fördert. Neben der Entwicklung des Aktienmarktes können auch andere Umstände, wie Entscheidungen des Managements oder Fusionen etc., den Kurswert beeinflussen. Der Goldpreis selbst spielt bei diesen Investments daher eine eher untergeordnete Rolle.

Wie und in welcher Form man am besten in Gold investiert, sollte also im Vorfeld gut überlegt werden. Selbstverständlich berücksichtigen wir bei der Anlageberatung neben den Wünschen unserer Kundinnen und Kunden sowohl die Anlegermentalität als auch die entsprechende Risikobereitschaft.

Ein Blick auf Zertifikate, ETCs & Co.

Gemeinsam haben Gold-Zertifikate oder Gold-ETCs, dass sie Schuldverschreibungen sind; die Anlegenden sind also nicht Eigentümerin bzw. Eigentümer von Gold direkt, sondern haben einen Gläubiger-Status gegenüber dem Emittierenden. Zertifikate nutzen meist derivative Strukturen, um die Wertentwicklung – hier von Gold – abzubilden, und sind somit nicht mit physischem Gold besichert. Da es sehr unterschiedliche Arten mit jeweils unterschiedlichen Chancen- und Risikopotentialen am Markt gibt, ist es sehr wichtig, sich genau zu informieren.

Anders bei Exchange Traded Commodities (ETCs): Auch sie bilden den Goldpreis ab, sind jedoch meist mit physischem Gold besichert. Das heißt, dass ETC-Anbietende in einem Tresor eines Treuhänders tatsächlich Goldbarren aufbewahrt. Je nach Ausgestaltung des Investments wäre auch eine jederzeitige Auslieferung von physischem Gold im Wert des erworbenen ETC-Anteils möglich. Da die Handelswährung USD lautet, beachten Sie, dass es zu Währungschancen- als auch Risiken kommen kann.

Ein Aspekt, der bei physisch hinterlegten Anlagen wie den o. g. ETCs interessant sein kann: Entspricht das gelagerte physische Gold den LMBA-Richtlinien? Diese stehen für eine verantwortungsbewusste Beschaffung des Edelmetalls. Dazu gehören beispielsweise Grundprinzipien der nachhaltigen Edelmetallgewinnung, die Bekämpfung von Kinderarbeit oder die Einhaltung hoher Standards bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. LMBA steht für London Bullion Market Association. LMBA-zertifizierte Produkte werden übrigens weltweit von nahezu allen Sparkassen, Banken und Edelmetallhändlern akzeptiert.

Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass es in Deutschland keine ausschließlich mit physischem Gold besicherten ETFs gibt. Nach EU-Regularien dürfen Fonds und Indexfonds nicht von einem einzigen Rohstoff abhängig sein, sondern müssen breit gestreut sein. Möglich wären alternative Investments in Form von Rohstofffonds, die nach bestimmten Branchen oder Themen ausgerichtet sind – wie beispielsweise Edelmetalle oder Öl.

Fazit: Gold und Rohstoffe bleiben als Beimischung interessant

Sowohl physisches Gold als auch Gold in Form von Wertpapieren können als moderate Beimischung im Rahmen einer ausgewogenen Asset-Allocation sinnvoll sein. Im Allgemeinen wird eine Beimischung von fünf bis zehn Prozent des Gesamtvermögens (je nach Risikoneigung) empfohlen. Jedoch sollte die tatsächliche Höhe immer an die persönlichen Gegebenheiten und Ziele angepasst sein und die Ertrags- sowie Risikoaspekte berücksichtigen.

Bei Ihren Überlegungen, in Gold oder andere Edelmetalle bzw. Rohstoffe zu investieren, wenn Sie Ihre Goldmünzen-Sammlung ausbauen möchten oder vorhaben, einen Goldbarren zu verschenken, steht Ihnen Ihre Private Banking-Beraterin oder Ihr Private Banking-Berater zur Seite und unterstützt Sie selbstverständlich auch in allen anderen Fragen zu Ihrer Vermögensplanung.

1Allzeithoch Gold in Euro & Dollar (All-Time-High) – GOLD.DE, Abruf 06.2023
2heraeus.com: Goldpreisentwicklung/Edelmetall-Chart abgefragt vom 01.06.2020 bis 26.06.203; Abruf 6/2023
3Goldmarkt: Deutsche weltweit auf Platz 4 | DAS INVESTMENT, Abruf 06.2023
4Geld in Gold anlegen - die richtige Strategie | Sparkasse.de, Abruf 06.2023

Aktualisiert: 02.08.2023

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