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Absicherung und Vorsorge 

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Risikolebensversicherung

Es ist nicht verwunderlich, dass wir Lebenden nicht gerne über den Tod sprechen. Ist es doch viel angenehmer, sich die aktuell prophezeite Langlebigkeit möglichst nett auszumalen. Und wenn es doch anders kommt? Dann ist Ihnen hoffentlich nicht gleichgültig, was mit Ihren Lieben passiert.

Vera H. ist studierte Kommunikationsdesignerin. Seit der Geburt ihrer ersten Tochter – inzwischen sind es drei – ist sie zuhause und managt den Hausstand und das Familienleben. Ihr Mann Björn, Vater der gemeinsamen Töchter, ist Sprachwissenschaftler und hat eine Professur an der Uni Gießen. Die Familie ist gut abgesichert – darum kümmert sich Björn. Das eigene Haus haben sie vor 8 Jahren bezogen, ein Mehrfamilienhaus existiert aus einer Erbschaft, ein weiteres wurde im letzten Jahr ersteigert. Auch jede der drei Töchter kann sich auf eine kleine Wohnung freuen. Die Lebenspläne sind gut durchdacht, die Familie kann das Leben genießen. Im besten Fall bleibt auch alles so.

Doch was, wenn nicht? Was, wenn das Haupteinkommen wegfällt? Was, wenn das Schicksal eine andere Richtung einschlägt – was, wenn der Hauptverdiener ums Leben kommt?

Das Rollenbild, dass die Frau zuhause bei den Kindern bleibt und der Mann als Hauptverdiener den Lebensunterhalt sichert, hält sich (leider) noch heute (Lesetipp Dossier „Altersvorsorge? ... Nein, sie ist nicht männlich!“). So erfahren es auch die Private Banking-Berater der Naspa. Florian Wenig, Leiter Private Banking der Region Bad Homburg/Usingen berichtet: „Wir erleben häufig, dass es nur einen Hauptverdiener gibt und die Ehefrau oder Partnerin zuhause ist. Das Vermögensportfolio ist gut aufgestellt, Immobilien gehören als wertbeständige Kapitalanlage dazu. Doch auf die Frage ‚was ist wenn?ʻ heißt es dann: ‚Das Vermögen geht an die Familie, alle sind abgesichert‘, oder bei Paaren: ‚Meine Frau bekommt doch alles‘“. Vorsorgespezialist Christoph Baum komplementiert die Kompetenz des Private Bankings und ergänzt: „Das Vermögen scheint zwar gut angelegt, doch die nicht weniger wichtigere Frage ist, ob denn auch die Liquidität für laufende Kosten gesichert ist. Beispielsweise Zins- und Tilgungsleistungen für Immobilien, Kosten für die Erhaltung des gewohnten Lebensstandards oder Ausgaben für Ausbildung und Studium der Kinder oder Nachkommen – die Liste kann lang werden. Nicht zu vergessen die fällige Erbschaftssteuer bei Übergang der Vermögenswerte. Zum einen sollten also unmittelbare Kosten gedeckt werden und zum anderen ist auch zu bedenken, wie die Hinterbliebenen ihren Lebensstandard halten können – und das im besten Fall langfristig.“

Die Familie finanziell absichern
Auch wenn die durchschnittliche Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist, kann das Schicksal lange vorher zuschlagen. In Deutschland ereignet sich jeder sechste Todesfall vor dem 65. Lebensjahr. 60 Prozent davon entfallen auf 40- bis 59-Jährige.* Eine finanzielle Absicherung, bei der die Hinterbliebenen, meist (Ehe-)Partner und Kinder, versorgt sind, kann eine Risikolebensversicherung leisten. Im Todesfall stellt sie einen Geldbetrag bereit, der bei Vertragsabschluss festgelegt wurde. Damit können monatliche Belastungen und Verbindlichkeiten sowie unmittelbare Forderungen, z. B. Erbschaftssteuer, abgedeckt werden.

„Um den konkreten Bedarf und die Höhe der Risikoabsicherung zu ermitteln, stellen wir zunächst alle Kosten zusammen. Dazu gehören die bereits genannten Kosten wie Verbindlichkeiten für bestehende Immobilien, Auslagen für die Ausbildung oder das Studium der Kinder, Lebenshaltungskosten usw. Berücksichtigt werden auch vorhandene liquide Vermögenswerte. In Verbindung mit den eigenen Zielen, Wünschen und Vorstellungen unserer Kunden ergibt sich so eine bedarfsgerechte und individuelle Absicherungslösung“, erklärt Christoph Baum.

Die Vorteile der Risikoabsicherung liegen auf der Hand
Zurück zum Beispiel der Familie H.: Vera und Björn H. haben im letzten Jahr eine Immobilie ersteigert. Für das gesamte Immobilienportfolio liegen die Verbindlichkeiten bei rund 2,5 Mio. Euro. Auf dem Tagesgeldkonto sind ca. 200.000 Euro liquide vorhanden. Bereits ohne eine detaillierte Gesamtrechnung wird die Lücke schon sehr deutlich – sollte dem Hauptverdiener, also Björn H., etwas zustoßen. Damit die Lebensplanung der Familie weiter Bestand haben kann, wäre es sinnvoll, im Vorfeld zu handeln. Denn im schlimmsten Fall müssten die Wohnungen, die für die Töchter gedacht waren, verkauft werden oder Vera H. müsste das eigene Haus verkaufen. Neben der emotionalen Belastung nach dem Verlust eines geliebten Menschen würden dann also noch die Sorgen um die Verwaltung der Immobilien, eventuelle Verkäufe und das Geld kommen. So weit muss es jedoch nicht kommen.

Risikoabsicherungsmodelle können neben dem Vorteil der direkten Liquiditätsbereitstellung weitere Mehrwerte bieten: Auch, wenn diese Versicherungslösung zunächst keine augenscheinliche Rendite abwirft, kann sie dennoch vor einem Werteverlust schützen, je nach gewählter Versicherungslösung- bzw. unternehmen. Dies kann bei der aktuellen niedrigen Zinslage durchaus lukrativer sein als das Geld auf dem Tagesgeldkonto der realen Geldwertvernichtung zu unterwerfen. Noch interessanter ist der Aspekt, dass die Auszahlung der Versicherungspolice einkommenssteuerfrei ist.

Im Hinblick auf die Absicherung im Todesfall und die Bereitstellung der Liquidität zur Bezahlung der Erbschaftssteuerlast ist es im Fall von Familie H. sinnvoll, wenn Vera und Björn jeweils eine Versicherung abschließen und sich so gegenseitig absichern. Das heißt, der Inhaber der Police bekommt im Todesfall des versicherten Partners die Versicherungssumme steuerfrei ausgezahlt. Wäre der Inhaber auch zugleich die versicherte Person, würde der überlebende Partner das Geld aus der Versicherung, als Bestandteil der Erbmasse, versteuern müssen.

Risikoabsicherung den Lebensplänen anpassen
„Besonders interessant ist diese Variante für nicht verheiratete Paare oder Patchworkfamilien, da der erbschaftssteuerfreie Betrag mit 20.000 Euro sehr niedrig ist“, merkt Christoph Baum an und hält fest: „Für verheiratete Paare und Familien ist die Absicherung von Todesfall und Einkommen eher relevant, für unverheiratete besonders die Risikoabsicherung des Todesfalls. Letztlich sind die Versicherungsmodelle für den Todesfall, das Einkommen oder das Gesamtvermögen sehr individuell. Wie eine passgenaue Lösung im Einzelnen aussehen kann, wird in einem gemeinsamen Gespräch mit Ihrem Private Banking-Berater im Detail erörtert. Regelmäßige Check-up-Gespräche helfen dabei, private oder monetäre Veränderungen im Blick zu behalten und ggf. Anpassungen vorzunehmen.“

* Statistisches Bundesamt/Genesis Online-Datenbank: Statistik der Sterbefälle/Gestorbene: Deutschland, Jahre, Geschlecht, Altersjahre 2017; Abruf Feb. 2019

08.04.2019 – bereitgestellt von Ihrer Nassauischen Sparkasse    

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