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Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 25.01.2024

Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 25.01.2024

Konjunktur

Europa

  • Die Stimmungsindikatoren für die Unternehmen der Eurozone zeigen weiterhin ein Schrumpfen der Wirtschaft an.
  • Vor allem die deutsche Wirtschaft leidet unter der Konjunkturschwäche des wichtigen Handelspartners China.
  • Die geopolitischen Risiken und hohen Finanzierungskosten belasten die Konsumneigung der Verbraucher.
  • Die Industrieproduktion in der Eurozone bleibt schwach und wurde im November 2023 erneut gesenkt.
  • Ökonomen rechnen für den Euroraum für 2024 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von unter 1%.

USA

  • Die stark gestiegenen Zinsen sollten den Konsum sowie Unternehmensinvestitionen zunehmend beeinträchtigen.
  • Der Arbeitsmarkt bleibt sehr robust. Insbesondere der Anstieg der Stundenlöhne verharrt auf hohem Niveau.
  • Solide Wirtschaftsdaten kamen vom Wohnungsmarkt, den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion.
  • Die aktuelle Stimmung in den US-Firmen lässt jedoch ein schwaches zukünftiges Wirtschaftswachstum erwarten.
  • Die anstehenden US-Wahlen rücken zunehmend in den Fokus. Sie bergen Unsicherheiten für Investoren.

Notenbankpolitik (Zinsentwicklung)

EZB

  • Die von der EZB beachtete Kernrate der Inflation ist im Dezember 2023 nur leicht von 3,6% auf 3,4% gefallen.
  • Das hohe Leitzinsniveau wirkt bereits stark bremsend auf die Kreditvergabe an Firmen und Privatpersonen.
  • Der schwache Konjunkturverlauf und die fallende Inflation nähren Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik.
  • Am Finanzmarkt wird derzeit bereits für März oder April die erste Zinsensenkung der EZB erwartet.
  • Zuletzt hatten Notenbankmitglieder versucht, ausufernde Zinsfantasien an der Börse verbal wieder einzufangen.

Fed

  • Die US-Inflation fiel im Oktober auf 3,2% und weckt Hoffnungen auf eine schnellere Lockerung der US-Geldpolitik.
  • Der zuletzt höhere Anstieg der Stundenlöhne enttäuschte die Hoffnungen auf baldige Leitzinssenkungen der Fed.
  • Nachdem Fed-Chef Powell die Möglichkeit von Zinssenkungen in Betracht zog, reagierten die Anleger euphorisch.
  • Mit dem robusten Konjunkturverlauf schwinden die Hoffnungen auf schnelle Leitzinssenkungen jedoch wieder.

Anlageklassen    

Renten

  • Die zuletzt geringere Wahrscheinlichkeit einer schnellen Lockerung der Geldpolitik, ließ die Zinsen wieder steigen.
  • Das Renditeniveau im Laufzeitenbereich bis ein Jahr bleibt aufgrund der stabilen Leitzinsen hoch.
  • Die globalen politischen Krisen veranlassen Investoren aktuell nicht zur verstärkten Flucht in sichere Anleihen.
  • Unternehmensanleihen mit Bonität "Investmentgrade" bieten derzeit ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis.
  • Mit Rückgang der Euro-Inflationsrate (HVPI) auf 2,9% ist wieder eine positive Realverzinsung bei Renten erzielbar.

Fazit: Angesichts der schwachen bis rezessiven Konjunkturentwicklung in Verbindung mit einem deutlichen Rückgang der Inflation rechnen Analysten mit keiner weiteren Zinsanhebung der EZB. Nachdem die Hoffnung auf eine schnelle Lockerung der Geldpolitik verflogen ist, erwarten wir zunächst eine stabile Kursentwicklung.

Aktien

  • Die für 2024 prognostizierte schwache Wirtschaftsentwicklung bietet aktuell kaum Unterstützung für Aktien.
  • Anleger setzen trotz der derzeit schwachen Konjunkturlage bereits auf eine zukünftige wirtschaftliche Erholung.
  • Bestehende geopolitische Krisen, z.B. der Nahostkonflikt, werden von den Investoren weitgehend ausgeblendet.
  • Der Verlauf der Gewinnschätzungen für europäische Unternehmen tendiert bereits seit über einem Jahr seitwärts.
  • Die erhöhten Renditen der Anleihen stellen eine risikoärmere und attraktive Alternative zu Aktienanlagen dar.

Fazit: Der leichte Anstieg der Inflationsraten lässt für das erste Halbjahr auf einen Fortbestand des erhöhten Zinsniveaus schließen, so dass die Kurse der Aktien seit Jahresbeginn leicht unter Druck gerieten. Bis Ende des Jahres sollte die erwartete Lockerung der Geldpolitik von Fed und EZB jedoch Gewinnpotenziale bieten.

Rohstoffe

  • Angesichts der Förderkürzungen der OPEC und der andererseits schwachen Nachfrage stagniert der Ölpreis.
  • Mit dem schwachen globalen Wirtschaftswachstum bleibt die Nachfrage nach Industriemetallen gering.
  • Während hohe Zinsen belastend wirken, unterstützten Unsicherheiten aus dem Nahost-Konflikt den Goldpreis.

Fazit: Wegen der erwarteten schwachen globalen Wirtschaftsentwicklung sind Preisanstiege an den Rohstoffmärkten nicht zu erwarten. Der teure Umbau hin zu mehr nachhaltigem Wirtschaften dürfte die Energiepreise perspektivisch erhöhen. Der Goldpreis sollte angesichts der aktuellen geopolitischen Risiken hoch bleiben.

Immobilien 

  • Aufgrund der meist inflationsindexierten Mietverträge bieten Gewerbeimmobilien einen guten Inflationsschutz.
  • Die gestiegenen Finanzierungskosten wirkten sich weiterhin negativ auf die Immobilienpreiseentwicklung aus.
  • Die abnehmende Neubautätigkeit, wegen Arbeitskräftemangel und hoher Materialkosten, verringert das Angebot.

Fazit: Trotz der vorhandenen Risiken stellen Immobilien als Sachwerte perspektivisch eine solide Anlage dar.


Disclaimer
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffene Angaben dienen der Information.

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